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Eine oft gestellte Frage: Was ist Hypnose?

Was ist Hypnose

Die Frage, „Was ist Hypnose ?“ stellen viele Interessierte, Patienten, Klienten, aber auch Hypnosetherapeuten und Hypnotiseure immer wieder. Jedoch in verschiedenen Kontexten. Jedoch kann die Frage, was Hypnose eigentlich ist gar nicht immer so leicht mit ein paar Worten erklĂ€rt oder auch beantwortet werden. Wobei es einige klare Definitionen gibt. Aber auch hier definiert jeder die Hypnose ein bisschen anders. Wir wollen deshalb in diesem Artikel einmal nĂ€her beleuchten, was Hypnose ist. Bevor wir dies nĂ€her beleuchten, wollen wir kurz einmal einen RĂŒckblick der Geschichte der Hypnose machen.
 

UrsprĂŒnge des Wortes „Hypnose“

Obwohl oft als eine zusammenhĂ€ngende Geschichte angesehen, wurde der Begriff Hypnose in den 1880er Jahren in Frankreich geprĂ€gt, etwa zwanzig Jahre nach dem Tod von James Braid, der den Begriff Hypnose 1841 ĂŒbernommen hatte.

Braid nahm den Begriff Hypnose an (der sich speziell auf den Zustand des Subjekts bezog, und nicht auf die vom Operator angewandten Techniken), um seinen eigenen, einzigartigen, subjekt zentrierten Ansatz mit denen der Operator-zentrierten Mesmeristen, die ihm vorausgingen, zu kontrastieren.
 

Hypnotismus und Monoideismus

Der schottische Chirurg James Braid prĂ€gte den Begriff „Hypnotismus“ in seinem unveröffentlichten Praktischen Aufsatz ĂŒber die Heilanstalt fĂŒr Neuro-Hypnotismus (1842) als AbkĂŒrzung fĂŒr „Neuro-Hypnotismus“, was „Schlaf der Nerven“ bedeutet. Braid widersetzte sich heftig den Ansichten der Mesmeristen, insbesondere der Behauptung, dass ihre Auswirkungen auf eine unsichtbare Kraft namens „animalischer Magnetismus“ zurĂŒckzufĂŒhren seien, und der Behauptung, dass ihre Probanden paranormale KrĂ€fte wie Telepathie entwickelten. Stattdessen nahm Braid eine skeptische Position ein, die von der philosophischen Schule des schottischen Common Sense Realismus beeinflusst war und versuchte, die mesmerischen PhĂ€nomene auf der Grundlage gut etablierter Gesetze der Psychologie und Physiologie zu erklĂ€ren. Daher wird Braid von vielen als der erste echte „Hypnotiseur“ angesehen, im Gegensatz zu den Mesmeristen und anderen Magnetisten, die ihm vorausgingen.

Braid schrieb die „mesmerische Trance“ einem physiologischen Prozess zu, der sich aus einer verlĂ€ngerten Aufmerksamkeit auf ein helles, sich bewegendes Objekt oder ein Ă€hnliches Objekt der Fixierung ergibt. Er postulierte, dass die „langwierige Augenfixierung“ bestimmte Teile des Gehirns ermĂŒdete und eine Trance – einen „nervösen Schlaf“ oder eine „Neuro-Hypnose“ – verursachte.

SpĂ€ter vereinfachte Braid den Namen zu „Hypnose“ (aus dem Griechischen áœ•Ï€ÎœÎżÏ‚ hypnos, „Schlaf“). Als er schließlich erkannte, dass „Hypnose“ keine Art von Schlaf war, versuchte er, den Namen in „Monoideismus“ („Ein-Gedanken-Idee“) zu Ă€ndern, basierend auf einer Ansicht, die sich auf die Vorstellung einer einzigen, dominanten Idee konzentrierte; aber der Begriff „Hypnose“ und seine spĂ€tere, irrefĂŒhrende (um 1885) Nancy-zentrierte Ableitung „Hypnose“ blieben bestehen.

Braid wird zugeschrieben, dass er das erste Buch ĂŒber Hypnose, die Neurypnologie (1843), geschrieben hat. Nach Braids Tod im Jahr 1860 ließ das Interesse an der Hypnose vorĂŒbergehend nach und verlagerte sich allmĂ€hlich von Großbritannien nach Frankreich, wo die Forschung zu wachsen begann und um die 1880er Jahre mit den Arbeiten von Hippolyte Bernheim und Jean-Martin Charcot ihren Höhepunkt erreichte.

„Hypnos“ ist das griechische Wort fĂŒr Schlaf. Bei der Hypnose handelt es sich dabei trotzdem nicht um Schlaf. Wenn man hier einen Vergleich oder einen Ă€hnlichen Zustand beschreiben möchte, dann ist die Hypnose eher dem Zustand dem wach – und dem Schlafbewusstsein Ă€hnlich.

Bei der Hypnose bzw. der hypnotischen Trance handelt es sich vielmehr um einen Zustand in dem der Hypnotisierte angstfrei, entspannt und gelöst ist. In Hypnose hat der Hypnotisierte eine verÀnderte Selbstwahrnehmung. In der Hypnose ist man in der Regel kreativer, hat mehr Fantasie und auch ein verbessertes Vorstellungsvermögen. HÀufig treten in der Hypnose Bilder aus der Vergangenheit auf, aber auch Ideen, Gedanken oder auch Wunschbilder tauchen auf, all die Dinge, die mit dem im Zusammenhang stehen, was den Menschen gerade zu diesem Zeitpunkt stark beschÀftigen. Das Erleben der Hypnose geht hÀufig auch mit einer deutlich verÀnderten Zeitwahrnehmung einher. Auch eine lange Hypnose nimmt der Hypnotisierte hÀufig nur als kurze Momentaufnahme wahr.

In der Hypnose ist die Wahrnehmung auf bestimmte Vorstellungen und Wahrnehmungen ausgerichtet. Man verliert die restliche Umgebung hĂ€ufig aus den Augen. In unserem normalen Bewusstseinszustand oder auch Wachbewusstsein nehmen wir immer verschiedene Reize gleichzeitig wahr. In der Hypnose werden die Ă€ußerlichen Reize zunehmend unwichtiger. Dinge, die wir „wie in Trance“ tun sind also ein ganz normaler, alltĂ€glicher Zustand. TatsĂ€chlich ist jeder gesunde, normale Mensch mehrmals tĂ€glich in Hypnose. Wir sind zum Beispiel in einer Art Trance oder Hypnose wĂ€hrend des Einschlafens, also zwischen noch wach sein und bevor wir einschlafen oder auch am Morgen zwischen der Schlafphase und dem tatsĂ€chlichen Aufwachen. Aber auch, wenn wir Sport machen, ein Buch lesen oder konzentriert arbeiten.

In diesem Zustand sendet das menschliche Gehirn die sogenannten Alphawellen aus. Diese schwingen mit einer Frequenz von acht bis 14 Hertz. Normalerweise wird genau dieser Zustand auch mit der Hypnose erreicht. Deltawellen und Thetawellen, die mit einer Frequenz von unter acht Hertz schwingen, sendet das Gehirn aus, wenn wir schlafen. Die „AktivitĂ€t“ unseres Gehirns kann Durch die Hypnose nur in sehr seltenen FĂ€llen erreicht werden. Die FĂ€higkeit der „Alltagstrance“ wird bei der psychotherapeutischen oder medizinischen Anwendung der Hypnose gezielt und stark gefördert, sodass sie fĂŒr die Lösung seelischer und, oder körperlicher Probleme eingesetzt werden.

Hypnotische Trance bzw. Hypnose gehen mit einer Harmonisierung und einer Beruhigung der inneren Rhythmen des Menschen einher. Die Hypnose fĂŒhrt zu einer ausgeglichenen Herz-Kreislauf-AktivitĂ€t, dass bedeutet, das der Blutdruck sich absenkt und auch die Herzfrequenz reguliert sich nach unten, zusĂ€tzlich stellt sich eine regelmĂ€ĂŸige, langsame und ruhige Atmung ein. Die BlutgefĂ€ĂŸe erweitern sich und der Muskeltonus wird im gesamten Körper vermindert. Hypnose kann dazu fĂŒhren, dass manche Reflexe vermindert ausgelöst werden können, der Stresshormonspiegel sinkt und auch das Blutbild verĂ€ndert sich.
 

Eine EinfĂŒhrung in die Hypnose

Was ist Hypnose? Was passiert mit mir, wenn ich mich hypnotisieren lasse? Nicht wenige Menschen verbinden mit Hypnose etwas Okkultes, Praktiken, die dem Bereich der Magie zuzuordnen sind. Vielleicht erleben sie wĂ€hrend einer BĂŒhnenshow, wie ein prominenter Hypnotiseur in der Lage ist, Menschen aus dem Publikum durch Suggestion dazu zu bringen, völlig unsinnige Dinge zu tun – meist unter dem GelĂ€chter der Zuschauer.
Solche Veranstaltungen gibt es. Diese Showhypnosen haben jedoch wenig mit seriösen Hypnosepraktiken zu tun. Stell Dir vor, Du hast extreme Angst vor dem Zahnarzt. Deine ZĂ€hne brauchen jedoch dringend eine Behandlung. Du kannst Dich aber nicht dazu ĂŒberwinden, auf den Zahnarztstuhl zu setzen. Nun erfĂ€hrst Du, dass es Zahnmediziner gibt, die eine zahnmedizinische Behandlung mit Hypnose durchfĂŒhren. Deine Ängste wĂŒrden verschwinden, Du könntest Dich völlig entspannt auf die notwendige Behandlung einlassen.
Oder Du leidest unter massiven PrĂŒfungsĂ€ngsten. Du hast ausreichend gelernt, eigentlich dĂŒrfte nichts schiefgehen. Aber ausgerechnet vor der PrĂŒfungskommission funktioniert ĂŒberhaupt nichts mehr.

Wir könnten diese Beispiele erweitern und wĂŒrden feststellen, dass der Begriff „Hypnose“ sehr vielfĂ€ltig ist. Du interessierst Dich hier fĂŒr angewandte Hypnose, die Therapieform, die unter anderem Psychotherapeuten, Heilpraktiker und Ärzte als Zusatzqualifikation erlernen, um Menschen zu helfen, ihre Ängste abzubauen, ZwĂ€nge zu ĂŒberwinden oder Schmerzen zu lindern.
 

Was ist Hypnose?

Der Begriff „Hypnose“ stammt vom altgriechischen Wort „hypnos“ und bedeutet ins Deutsche ĂŒbersetzt „Schlaf“. Hypnotisierte schlafen jedoch nicht wirklich. Sie befinden sich in einem anderen Bewusstseinszustand, im Zustand zwischen Wachen und Schlafen. Durch einen Trancezustand erleben die Probanden einen besonders tiefenentspannten, gelösten und angstfreien Wachzustand, der die Aufmerksamkeit auf wenige, eingeschrĂ€nkte Inhalte richtet. Im Hypnosezustand wird somit erreicht, dass der Fokus sich auf wesentliche Punkte beschrĂ€nkt, zum Beispiel auf störende Eigenschaften, die der Hypnotisierte verĂ€ndern möchte. So ist es unter Hypnose möglich, sich das Rauchen abzugewöhnen. Der Hypnotiseur spricht durch bestimmte Suggestionen das Unterbewusste an, sodass der Patient in Zukunft das Rauchen als unattraktiv empfindet und es sein lĂ€sst.

Die Hypnose ist heute als Hypnotherapie oder Hynosepsychotherapie in etlichen medizinischen und psychotherapeutischen Praxen eine anerkannte Therapieform. Sie ist in der Regel auch bei der gesetzlichen Krankenversicherung erstattungsfĂ€hig. Die Wirksamkeit der Hypnose ist durch wissenschaftliche Untersuchungen hinlĂ€nglich belegt. So hat sich die hypnotische Tiefenentspannung in der Schmerztherapie sehr bewĂ€hrt. AnĂ€sthesisten greifen bei Operationen auf die Hypnose zurĂŒck, wenn der Patient eine Vollnarkose ablehnt oder eine tiefe Narkose dem Kranken schaden könnte. Auch besonders geschulte Zahnmediziner wenden die Hypnotherapie bei Angstpatienten an. In der Geburtshilfe ist die Tiefenentspannung bei der Hypnose sehr segensreich. In der Psychotherapie sowie in der Psychoanalyse kann der Hypnotiseur unter anderem unbewusste Konflikte und Ängste aufdecken. Auch in der Verhaltenstherapie zeigt die Hypnose-Therapie erstaunliche Wirkungen. So kann die Flugangst durch Hypnose ihren Schrecken verlieren.
Hypnose Ă€hnliche ZustĂ€nde erreichst Du nicht nur durch Fremdhypnose, also durch einen geschulten Hypnotiseur, Du kannst Dich auch selbst hypnotisieren. Melde Dich zum autogenen Training an. Durch spezielle Übungen erfĂ€hrst Du eine heilsame Tiefenentspannung. Hierbei kannst Du PrĂŒfungsĂ€ngste ĂŒberwinden, Dir gelingt es, nach qualvollen schlaflosen NĂ€chten endlich wieder entspannt einzuschlafen.
 

Das menschliche Bewusstsein

Bevor Du erfĂ€hrst, wie Hypnose wirkt und bevor Du Einzelheiten der Praxis der konzentrierten Tiefenentspannung kennenlernst, ist es wichtig, dass Du ĂŒber die verschiedenen Phasen unseres Bewusstseins weißt. Bereits Sigmund Freud teilte die Psyche in 3 Modelle ein: in das Ich, das Es und das Über-Ich. WĂ€hrend das Es die Rolle des Unbewussten einnimmt, in dem die Triebe und Emotionen wohnen, reprĂ€sentiert das Ich das Bewusstsein, das vernĂŒnftige und reflektierte Denken. Im Über-Ich hingegen wird das Gewissen gebildet. Hier manifestieren sich Werte und Einstellungen, die Vorstellung von Gut und Böse.
Heute unterscheiden wir zwischen ‱ dem Unbewussten
‱ dem Unterbewusstsein
‱ dem Bewusstsein
‱ und dem kritischen Bewusstsein. Dieser Teil ist besonders fĂŒr die Hypnose von Bedeutung.
 

Das Unbewusste

Das Unbewusste, auch als der „Verstand unseres Körpers“ bezeichnet, sorgt dafĂŒr, dass wir als Mensch ĂŒberhaupt ĂŒberleben. Ohne Grundprogrammierung, die uns in die Wiege gelegt wurde, könnten wir also nicht existieren. Zu dieser „Grundprogrammierung“ gehört vor allem das autonome Nervensystem. Es steuert unter anderem unseren Herzschlag, unsere glatte Muskulatur und es reguliert unseren Atem. Auch das Funktionieren des Blutkreislaufs, unser Immunsystem und die Verdauung sind ein Teil des Unbewussten. Unser Bewusstsein muss somit unserem Herzen nicht befehlen, zu schlagen, unser Blut fließt von selbst durch die Adern und wir leben, weil wir eigenstĂ€ndig atmen können. Unser Unbewusstes erledigt ohne unser Zutun existenzielle Aufgaben.

Zur Grundprogrammierung, die allen Menschen und auch Tieren angeboren ist, gehören nicht nur organische Funktionen. Auch Reflexe und Instinkte sind Bestandteil des Unbewussten. Sie sind aber nicht ausschließlich angeboren, sondern in begrenztem Maße erlernbar. So wird ein Kleinkind, das mit einer heißen Herdplatte Bekanntschaft machte, in Zukunft das BerĂŒhren dieser Energiequelle vermeiden. Dass angeborene Reflexe durch klassische Konditionierung erweitert werden können, bewiesen die Experimente des russischen Forschers Iwan Pawlow: Hunde bekamen erst dann Futter, nachdem eine Glocke gelĂ€utet hatte. Nach wiederholten Versuchen reagierte das autonome Nervensystem der Tiere mit Speichelbildung, wenn die Glocke ertönte, auch dann, wenn das Futter ausblieb. Unser Unbewusstes reagiert Ă€hnlich, wenn wir an unsere Lieblingsnahrung denken, auch wenn uns das Essen gar nicht zur VerfĂŒgung steht.

Im Unbewussten sitzt nicht nur das autonome Nervensystem mit seinen lebenswichtigen Funktionen. Hier finden wir auch angeborene Instinkte und Reflexe. Emotionen haben hier ihren Ursprung. So empfinden wir Angst, die durch unseren Körper dringt, wenn wir bedroht werden. Wir spĂŒren den erhöhten Herzschlag, fĂŒhlen das Blut, das in unseren Adern pocht. Unsere Körperhaltung verĂ€ndert sich. Auch bei Freude reagiert unser Unbewusstes. Die BlutgefĂ€ĂŸe erweitern sich, unser Herz macht ein paar SprĂŒnge mehr. Wir spĂŒren eine angenehme WĂ€rme. So ergeht es uns auch, wenn wir verliebt sind. Und wir können gar nichts dagegen tun, können unsere GefĂŒhle nicht mit unserem Bewusstsein steuern.

Das Unbewusste verfĂŒgt ĂŒber bestimmte Schutzfunktionen. So verhindert ein gesundes Immunsystem Infektionen. Schutzreflexe sorgen dafĂŒr, dass wir einem auf uns zufliegenden Ball rechtzeitig ausweichen. Oder wir lassen die Finger von der heißen Herdplatte, wenn wir zuvor Schmerz empfunden haben.
 

Das Unterbewusstsein

Du hast Dir einen neuen Laptop angeschafft. Die Festplatte dieses GerĂ€tes ist noch völlig leer. Aber wenn Du eine Datei nach der anderen abspeicherst, erhĂ€ltst Du eine Datenbank, die sich mehr und mehr erweitert. So Ă€hnlich kannst Du Dir auch dein Unterbewusstsein vorstellen. Das Datenvolumen, das im Laufe der Zeit auf die Festplatte deines Lebens gespeichert wird, ist unermesslich. Die Programmierung deiner Persönlichkeit, deine Erfahrungen und daraus folgende Verhaltensweisen, deine positiven und negativen Erlebnisse, die tĂ€glich neuen Erkenntnisse und Informationen, die dein Weltbild beeinflussen – all das sind Daten, die deine Festplatte aufnimmt. Die KapazitĂ€t ist unbegrenzt. Unvorstellbar, wenn Du Dir vor Augen fĂŒhrst, dass dein Gehirn aus 100 Milliarden Gehirnzellen besteht, die auch noch miteinander vernetzt sind.

Dein Unterbewusstsein nimmt mit den Gehirnzellen alles auf, auch wenn dein Bewusstsein letztendlich nur ĂŒber einen winzigen Bruchteil der riesigen Datenmengen verfĂŒgen kann.
Die Beschreibung deiner Festplatte begann nicht erst ab deiner Geburt. Schon im Mutterleib wurdest Du mit unzĂ€hligen EindrĂŒcken konfrontiert, die fĂŒr deine spĂ€tere Entwicklung von großer Bedeutung sein können. Bereits ein Embryo erlebt alle Emotionen, die auf die Mutter einströmen. Positive und negative GefĂŒhle prĂ€gen wĂ€hrend der Schwangerschaft das Unterbewusstsein. Etliche Schwangere meinen, zur positiven Entwicklung ihres Kindes beisteuern zu können, indem sie klassische Musik, insbesondere Werke von Mozart, abspielen. Viele buchen wĂ€hrend der Schwangerschaft einen Yogakurs, um sich entspannen zu können.

Alle Informationen, Einstellungen, GlaubenssĂ€tze, alle Verhaltensweisen und Gewohnheiten, die Dich im Laufe deines Lebens prĂ€gen, sind fest im Unterbewusstsein verankert. Deine beschriebene Festplatte ist wichtig fĂŒr deine Persönlichkeitsbildung und daher schwer zu verĂ€ndern. Die meisten dieser Daten sind zwar nicht prĂ€sent und momentan nicht aktiv. Dennoch kannst Du sie nicht einfach löschen. Es ist jedoch möglich, unliebsame Gewohnheiten durch Verhaltenstherapie zu Ă€ndern. Hier werden neue Informationen gespeichert, die zur positiven VerhaltensĂ€nderung beitragen können. Einen direkten Zugriff auf dein Unterbewusstsein hat jedoch die Hypnose. Durch sie können negative, Dich störende Verhaltensweisen verĂ€ndert werden. Diese VerĂ€nderungen können jedoch niemals gegen deinen Willen erfolgen.

Du wirst nicht umprogrammiert. Die Schutzfunktion des Unterbewussten sorgt dafĂŒr, dass deine Persönlichkeit mit all deinen Gewohnheiten, deinen GlaubenssĂ€tzen und deinem Charakter stabil bleibt. Das liegt auch daran, dass das Unterbewusstsein nicht nur alle Informationen speichert, sondern sie auch analysiert. Somit werden Verhaltensmuster entwickelt, die sich als Teil deiner Persönlichkeit manifestieren.
 

Das Bewusstsein

Stell Dir vor, dein Unterbewusstsein wĂŒrde dein Leben bestimmen. Welche dieser unzĂ€hlbaren Informationen und Emotionen, die auf deiner Festplatte abgespeichert wurden, sind gerade in diesem Moment wichtig fĂŒr Dich? Welches Verhalten könnte Dir gerade jetzt helfen? Es ist hoffnungslos. Du siehst, dein Unterbewusstsein mit seiner unermesslichen Datenvielfalt kann Dir in deiner Gegenwart nicht helfen. So wirst Du auch bei der Arbeit mit deinem Laptop nur die Dateien aufrufen, die gerade fĂŒr deine Aufgabe wichtig sind.

Nur dein Bewusstsein kann die Informationen liefern, die Du beispielsweise gerade beim Spiel des Violinkonzerts E-Dur von Johann Sebastian Bach benötigst. Die Aufmerksamkeit ruht im Moment nur auf dieser TĂ€tigkeit. Alles andere wĂ€re verwirrend und Du wĂŒrdest garantiert scheitern. WĂ€hrend das Unterbewusstsein also mit der unbeschrĂ€nkten Datenflut im realen Leben völlig ĂŒberfordert wĂ€re, kann dein Bewusstsein sich lediglich auf sieben bis neun Dinge gleichzeitig konzentrieren. Nur in dieser kleinen Auswahl ist es möglich, analytisch und logisch zu denken. Ein Beispiel aus dem Alltag: Ich muss zur Arbeit, aber mein Wagen springt nicht an. Was unternehme ich also? Rufe ich den Pannendienst? Dann könnte ich mit meinem Auto nach einiger Zeit zwar wieder fahren, jedoch wĂŒrde ich wahrscheinlich nicht mehr pĂŒnktlich im BĂŒro erscheinen. Um Unannehmlichkeiten mit meinem Chef zu vermeiden, rufe ich mir lieber ein Taxi. Das wĂŒrde vielleicht meine Finanzen etwas belasten, ich könnte mir dafĂŒr jedoch einen RĂŒffel durch meinen Chef ersparen.

Im Bewusstsein wird die Willenskraft gebildet. So kannst Du Dir vornehmen, mit dem Rauchen endlich aufzuhören. Du hast Zigarettenschachteln und Aschenbecher in den MĂŒll geworfen, hĂ€ltst Dich von rauchenden Mitmenschen fern und versuchst stattdessen, Ersatzhandlungen zu finden. Dabei könntest Du vom Regen in die Traufe geraten, indem Du Dich anstatt mit Zigaretten mit SĂŒĂŸigkeiten verwöhnst. Der Schritt auf die Waage wird nach kurzer Zeit erschreckende Wahrheiten zutage fördern. Es gibt jedoch gesunde Möglichkeiten, statt Raucherpausen die Luft zu verpesten: Wie wĂ€re es mit Sport?
Bestimmte Schutzfunktionen hĂ€lt auch das Bewusstsein bereit: Das logische und analytische Denken warnt uns vor Gefahren. So werden wir nicht bei Rot den Zebrastreifen ĂŒberqueren.
 

Der kritische Teil des Bewusstseins

Mit unserem Bewusstsein nehmen wir stĂ€ndig neue Informationen auf, die sofort auf ihre logische SchlĂŒssigkeit ĂŒberprĂŒft werden. Bestehen sie die Analyse, sendet sie das Bewusstsein unverzĂŒglich an den Kritischen Teil, der diese neuen Daten an das Unterbewusstsein weiterleitet. Stimmen die Informationen mit denen ĂŒberein, die bereits dort gespeichert wurden, erhalten diese ihren Platz und verstĂ€rken die GlaubenssĂ€tze und die Gewohnheiten, die das Unterbewusstsein bereits fest installiert hatte. Alle weiteren Informationen, die sich im Unterbewusstsein ansiedeln möchten, werden jedoch vom Kritischen Teil des Bewusstseins abgewiesen.

Geschrieben von Stin-Niels Musche am 12. MĂ€rz 2020
Stin-Niels Musche ist Hypnosetherapeut und Hypnoseausbilder. Seit 2009 in eigener Praxis tĂ€tig, begleitet er Patienten aus allen möglichen Ecken der Welt. Die Hypnosetherapie ist auf Deutsch und Englisch möglich. Die schelmische, ungezwungene und lockere Art von Stin-Niels hilft den Patienten sich schnell zu öffnen, so dass die Hypnosetherapie Ă€ußerst effizient genutzt werden kann und keine Zeit mit weniger wichtigen Dingen verschwendet wird, das Ziel bzw. den VerĂ€nderungswunsch des Patienten immer klar im Fokus.
Hypno School KG hat 4,93 von 5 Sternen 243 Bewertungen auf ProvenExpert.com
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