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Die Unterschiede zwischen Showhypnose und therapeutischer Hypnose

Hypnose ist überall Hypnose. Es gibt also keinen technischen Unterschied zwischen der Showhypnose und der therapeutischen Hypnose. Der Körper und der Geist können es nicht unterscheiden, welche Form der Hypnose nun gerade praktiziert wird.

Der Unterschied ist das, was dabei passiert.

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Die Bühnenhypnose oder Showhypnose

Das ist zunächst erst einmal reines Entertainment. Die Menschen gehen mit der Erwartungshaltung „da passiert etwas mit mir“ dorthin.

Derjenige, der auf die Bühne geht, ist bereit, Dinge zu tun, die er sonst vielleicht nicht machen würde. Zum Beispiel auf der Bühne wie ein Huhn zu gackern. Oder das Bobbycar für einen großen, teuren Sportwagen zu halten.

Man geht also mit einer anderen Intention zu einer Hypnoseshow. Wer zu einer solchen Show geht, tut dies zum Entertainment, er möchte unterhalten werden.

Und man ist meistens bereit, sich auf das, was da passiert, einzulassen. In dem Sinne, dass man bereit ist, sich auch zum Kasper zu machen. Wenn man nicht dazu bereit ist, wird der Showhypnotiseur das sehr schnell merken und einen „aussortieren“.

Auf YouTube kann man verschiedene Hypnoseshows sehen. Diese starten häufig mit 20-40 Leuten, die auf die Bühne kommen. Zum Ende sind in vielen Fällen noch eine Handvoll Menschen auf der Bühne.

Das ist so, weil der Showhypnotiseur die „aussortiert“, die nicht sehr tief in die Hypnose gehen. Diese Menschen sind nämlich nicht so empfänglich für die Suggestionen.

Die therapeutische Hypnose

Bei der therapeutischen Hypnose oder dem Hypnose-Coaching geht es darum, ein Problem zu lösen. Das bedeutet, man ist in der Regel alleine mit dem Therapeuten oder Coach. Es gibt also keine Zuschauer.

Schließlich ist die Hypnose, die gleiche, aber die Art der Behandlung und des Gesprächs unterscheiden sich.

Auch wenn bei der Showhypnose (zumindest bei den meisten) ein respektvoller Umgang herrscht, ist es in der therapeutischen Arbeit eine grundsätzlich andere Haltung. Das führt dazu, dass man viel eher bereit bist, sich auf die Hypnose voll und ganz einzulassen.

Der freie Wille zähle – auch bei der Showhypnose

Man wird in der Hypnose, egal ob man auf der Bühne steht oder in einer Praxis ist, nichts tun, was gegen den eigenen Willen ist.

Auf der Bühne macht man vielleicht Dinge, die man normalerweise vielleicht nicht machen würde. Aber bei einer Hypnoseshow macht man dies, weil man Spaß haben möchte. Man sagt sich selbst: „Ich mache einfach mal mit.“

Dazu braucht es nicht unbedingt eine tiefe Hypnose.

„Unter Hypnose“ sein

Wir möchten hier nicht unerwähnt lassen, dass niemand „unter Hypnose“ ist. Das ist in unseren Augen eine völlig falsche Wortwahl. Wenn man hört, man ist „unter Hypnose“ könnte man das Gefühl bekommen, man stehe unter dem Einfluss von jemandem. Zum Beispiel dem „Meister“ oder so.

Hypnose ist ein natürlicher Prozess und jeder entscheidet selbst, ob er in diesen Zustand hineingehen will oder nicht.

Man ist also nicht „unter Hypnose“, sondern bestenfalls in Hypnose.

Bei der RTL-Show: „Stars unter Hypnose“ haben die Teilnehmer Dinge gemacht, die sie möglicherweise gemacht haben, weil die Kamera lief. Oder weil sie es machen mussten. So eine Show ist Entertainment.

In einer Szene hat der Hypnotiseur suggeriert, die Teilen würden im Kino sitzen. Er suggerierte weiter, dass dort ein romantisch-erotischer Film läuft. Dieser Film sollte die Teilnehmer erregen, sodass sie eben die Dinge tun, wenn man sehr erregt ist. Es kam dann zu einer interessanten Szene. Einer der Teilnehmer wollte einer anderen Teilnehmerin an die Brust fassen. Man sah, dass sie ihm sie Hand weggeschlagen hat. Wahrscheinlich, wie es ihr unangenehm war. Man erkannt also, dass man auch in Hypnose nichts zulässt, was man ansonsten auch nicht tolerieren würde.

Fazit zum Unterschied zwischen Showhypnose und therapeutischer Hypnose

In der Therapie kann man sich viel besser darauf einlassen. Man ist alleine mit dem Hypnotiseur, es gibt keine Zuschauer und auch niemanden, der Dinge besser weiß.

Die Scham fällt weg, dass man sich blamieren könnte.

Und das sind die großen Unterschiede. In der Therapie wird die Hypnose gezielt eingesetzt, um das Problem zu lösen.

Man muss deshalb als Klient oder Patient keine Angst haben, dass man beim Therapeuten oder Coach gackert wie ein Huhn. Es sei denn, man würde dies auch ohne Hypnose tun.

Man wird also nichts tun, was man nicht auch sonst tun möchte.

Und … man verrät auch nicht die PIN-Nummer seiner EC-Karte. Oder irgendwelcher Geheimnisse.

Geschrieben von Stin-Niels Musche am 13. Juli 2018
Stin-Niels Musche ist Hypnosetherapeut und Hypnoseausbilder. Seit 2009 in eigener Praxis tätig, begleitet er Patienten aus allen möglichen Ecken der Welt. Die Hypnosetherapie ist auf Deutsch und Englisch möglich. Die schelmische, ungezwungene und lockere Art von Stin-Niels hilft den Patienten sich schnell zu öffnen, so dass die Hypnosetherapie äußerst effizient genutzt werden kann und keine Zeit mit weniger wichtigen Dingen verschwendet wird, das Ziel bzw. den Veränderungswunsch des Patienten immer klar im Fokus.
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