Hypnose bleibt Hypnose. Technisch betrachtet gibt es keine Unterschiede zwischen der Showhypnose und der therapeutischen Hypnose – dein Körper und Geist unterscheiden nicht, ob die Hypnose gerade auf einer Bühne für Entertainmentzwecke eingesetzt wird oder in einer Therapie zur Problemlösung. Der Unterschied liegt im Ziel und im Umfeld der Hypnose.
Die Showhypnose hat ein klares Ziel: Unterhaltung. Menschen, die an einer Hypnoseshow teilnehmen, gehen oft mit einer Erwartungshaltung dorthin: „Da passiert jetzt etwas mit mir.“ Viele sind bereit, Dinge zu tun, die sie normalerweise nicht machen würden – wie etwa auf der Bühne wie ein Huhn zu gackern oder ein Bobbycar als teuren Sportwagen wahrzunehmen. Sie lassen sich also bewusst auf das Spektakel ein und sind offen dafür, sich ein Stück weit zum „Kasper“ zu machen, um das Publikum zu unterhalten.
Ein Showhypnotiseur arbeitet oft mit einer großen Gruppe und sortiert diejenigen aus, die nicht tief in die Hypnose gehen oder nicht bereit sind, sich darauf einzulassen. Deshalb enden viele Shows nur mit wenigen Teilnehmern auf der Bühne, obwohl sie mit 20 bis 40 Leuten begonnen haben.
Therapeutische Hypnose hingegen findet in einem ganz anderen Setting statt. In einem privaten, geschützten Umfeld arbeitet der Therapeut oder Coach ohne Zuschauer, nur gemeinsam mit dem Klienten an einem individuellen Problem.
Die Hypnose ist die gleiche, aber die Art der Behandlung und des Gesprächs unterscheiden sich.
Die therapeutische Beziehung ist von Respekt und Wertschätzung geprägt. Das erleichtert es den Klienten, sich voll und ganz auf die Hypnose einzulassen und sich auf die eigenen Themen zu konzentrieren – ohne den Druck, dabei beobachtet oder bewertet zu werden.
In der Hypnose verliert niemand die Kontrolle über sich selbst – weder in einer Show noch in der therapeutischen Arbeit. Was auf der Bühne oft wie „Fremdbestimmung“ wirkt, passiert, weil die Teilnehmer bewusst mitmachen und dabei Spaß haben möchten. Wer auf der Bühne steht, entscheidet sich selbst dazu, ein Stück weit loszulassen. In der Showhypnose reicht dazu oft ein leichter hypnotischer Zustand – tiefe Hypnose ist selten nötig.
Wir möchten hier nicht unerwähnt lassen, dass niemand „unter Hypnose“ ist. Das ist in unseren Augen eine völlig falsche Wortwahl. Wenn man hört, man ist „unter Hypnose“ könnte man das Gefühl bekommen, man stehe unter dem Einfluss von jemandem. Zum Beispiel dem „Meister“ oder so.
Hypnose ist ein natürlicher Prozess und jeder entscheidet selbst, ob er in diesen Zustand hineingehen will oder nicht.
Man ist also nicht „unter Hypnose“, sondern bestenfalls „in Hypnose“.
Bei der RTL-Show: „Stars unter Hypnose“ haben die Teilnehmer Dinge gemacht, die sie möglicherweise nur gemacht haben, weil die Kamera lief. Oder weil sie es machen mussten. So eine Show ist Entertainment.
In einer Szene suggerierte der Hypnotiseur den Teilnehmern, sie säßen im Kino und sähen einen romantisch-erotischen Film, der sie erregen sollte. Daraufhin versuchte ein Teilnehmer, einer anderen Person an die Brust zu fassen. Die Teilnehmerin jedoch schlug seine Hand weg, offensichtlich weil ihr die Berührung unangenehm war. Diese Reaktion zeigt deutlich, dass Menschen selbst in Hypnose nichts zulassen, was sie im normalen Zustand nicht akzeptieren würden.
In der therapeutischen Hypnose gibt es keine Zuschauer, keine Bühne und keine Erwartung, sich zu präsentieren.
Und das sind die großen Unterschiede. In der Therapie wird die Hypnose gezielt eingesetzt, um das Problem zu lösen. Man muss deshalb als Klient oder Patient keine Angst haben, dass man beim Therapeuten oder Coach gackert wie ein Huhn. Es sei denn, man würde dies auch ohne Hypnose tun.
Man wird also nichts tun, was man nicht auch sonst tun möchte.
Und … man verrät auch nicht die PIN-Nummer seiner EC-Karte. Oder irgendwelcher Geheimnisse.
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