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Blog / Der False Memory Effekt

Was ist der False Memory-Effekt?

Der False Memory-Effekt – auch False Memory-Syndrom oder falsche Erinnerungen Effekt genannt, beschreibt falsche Erinnerungen, die sich in „meinem Kopf“ auf welche Weise auch immer zeigen, die aber nie statt gefunden haben.

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Experiment beweist Entstehung des False Memory-Effekt

Es gab Experiment mit dem Namen: „Lost in the Mall“. (Übersetzt: Verloren gegangen im Einkaufszentrum) Informationen über das Experiment und die Ergebnisse findest du bei Google.

Dabei befragte man Studenten im Alter von etwa 24 Jahren. Man wollte wissen, wie das damals war, als sie im Alter von vier oder fünf Jahren im Einkaufszentrum verloren gegangen waren. Da hätte sie ein Mann nach Hause gebracht. Die Interviewer wollten wissen, ob die Studenten sich an das Aussehen des Mannes erinnern konnten.

Wichtig hier: Dieses Ereignis hat nie stattgefunden. Die Jugendlichen waren als Kinder nie verloren gegangen. Manche der Jugendlichen haben berichtet, wie er aussah und auch, welche Ängste sie dabei hatten.

Man hat damit festgestellt, dass man falsche Erinnerungen „einpflanzen kann“. Dabei spielt das forsche Auftreten, sowie das stellen der richtigen (bzw. falschen) Fragen eine große Rolle.

Also hier die Frage: „Wie war das damals, als du …. erlebt hast.“

Besonders wichtig für Hypnosetherapeuten und Hypnotiseure

Das ist für Hypnotiseure und Hypnosetherapeuten natürlich von großer Wichtigkeit. Sie wollen keinen False Memory erzeugen. Sie wollen mit dem arbeiten, was tatsächlich aus dem Unterbewusstsein des Patienten kommt. In der Rolle als Patient kann man sich leider nur bedingt davor schützen.

Als Therapeut kann man folgendes beachten, damit das nicht passiert. Offene Fragen stellen wie z.B.:

  • Was passiert jetzt?
  • Was kommt nun?
  • Was geschieht jetzt?
  • Wie geht es weiter?
  • Was ist da passiert?
  • Wer war da?

Wenn der Hypnosetherapeut dagegen die Frage stellt: „Da ist dein Vater bei dir, was hat dein Vater da mit dir gemacht?“, würde es implizieren, dass der Vater da etwas mit dir gemacht hat. Und ob er etwas gemacht hat, kann der Therapeut ja gar nicht wissen. Deshalb ist das stellen von offenen Fragen sehr wichtig. Dadurch sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass wir einen False Memory erzeugen.

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False Memory ist schnell erzeugt

Bei einem Seminar zum Thema Regressionstherapie erlebte Stin-Niels Musche im Sommer 2013, dass ein Teilnehmer sich nicht daran hielt. So erzeugte er bei einer Patientin einen False Memory.

Bei dem Thema Raucherentwöhnung ging die Klientin zurück zu dem auslösenden Ereignis. Sie saß mit dem Vater im Strandkorb und der Teilnehmer stellt die Fragen:

  • „Hat Papa dich jetzt berührt?“
  • „Hat Papa dich an einer Stelle angefasst, an der er dich nicht anfassen sollte?“

So wurde schnell und unbeabsichtigt ein False Memory erzeugt.

False Memory kann einfach verhindert werden

Das oben genannte Erzeugen des False Memory Effektes konnte im Seminar jedoch betrachtet werden. So war es auch lehrreich für alle Teilnehmer. Denn es war ein reales Beispiel aus der Praxis.

Deshalb ist das stellen von offenen Fragen das A und O in der Therapie. Ungeeignete Fragen sind zum geschlossene Suggestivfragen wie:

  • Hat er dies gemacht?
  • Hat er das gemacht?
  • oder Ähnliche.

Genau solche Fragen können einen False Memory erzeugen. Dies kann man umgehen, indem offene Fragen gestellt werden wie:

  • Was passiert gerade?
  • Wer ist bei dir?
  • Wo bist du?

Fazit: False Memory Syndrom erkennen und vermeiden

Der False Memory-Effekt bezieht sich also auf falsche Erinnerungen, die in unserem Gedächtnis auftauchen, obwohl sie nie tatsächlich stattgefunden haben. Ein bekanntes Experiment namens "Lost in the Mall" hat gezeigt, dass falsche Erinnerungen durch geschicktes Befragen und das Einpflanzen von Informationen entstehen können. Offene Fragen sind entscheidend, um die Wahrscheinlichkeit eines False Memory-Effekts zu minimieren. Geschlossene Suggestivfragen sollten vermieden werden, da sie die Möglichkeit eines versehentlichen Einpflanzens von falschen Erinnerungen erhöhen.

Geschrieben von Stin-Niels Musche am 27. Juli 2018
Stin-Niels Musche ist Hypnosetherapeut und Hypnoseausbilder. Seit 2009 in eigener Praxis tätig, begleitet er Patienten aus allen möglichen Ecken der Welt. Die Hypnosetherapie ist auf Deutsch und Englisch möglich. Die schelmische, ungezwungene und lockere Art von Stin-Niels hilft den Patienten sich schnell zu öffnen, so dass die Hypnosetherapie äußerst effizient genutzt werden kann und keine Zeit mit weniger wichtigen Dingen verschwendet wird, das Ziel bzw. den Veränderungswunsch des Patienten immer klar im Fokus.
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