Der False Memory-Effekt – auch False Memory-Syndrom oder falsche Erinnerungen Effekt genannt, beschreibt falsche Erinnerungen, die sich in „meinem Kopf“ auf welche Weise auch immer zeigen, die aber nie stattgefunden haben.
Es wurde mal ein Experiment mit dem Namen: „Lost in the Mall“. (Übersetzt: Verloren gegangen im Einkaufszentrum) durchgeführt.
Dabei befragte man Studenten im Alter von etwa 24 Jahren. Man wollte wissen, wie das damals war, als sie im Alter von vier oder fünf Jahren im Einkaufszentrum verloren gegangen waren. Da hätte sie ein Mann nach Hause gebracht. Die Interviewer wollten wissen, ob die Studenten sich an das Aussehen des Mannes erinnern konnten.
Wichtig: Dieses Ereignis hat nie stattgefunden. Die Jugendlichen waren als Kinder nie verloren gegangen. Manche der Jugendlichen haben berichtet, wie er aussah und auch, welche Ängste sie dabei hatten.
Mit dem Experiment wurde festgestellt, dass man falsche Erinnerungen „einpflanzen kann“. Dabei spielt das forsche Auftreten sowie das Stellen der richtigen (bzw. falschen) Fragen eine große Rolle.
Also in diesem Fall die Frage: „Wie war das damals, als du …. erlebt hast.“
Das ist für Hypnotiseure und Hypnosetherapeuten natürlich von großer Bedeutung. Sie wollen und dürfen keinen False Memory erzeugen. Sie wollen mit dem arbeiten, was tatsächlich aus dem Unterbewusstsein des Patienten kommt. In der Rolle als Patient kann man sich leider nur bedingt davor schützen.
Als Therapeut kann man folgendes beachten, damit das nicht passiert.
Offene Fragen stellen wie z. B.:
Wenn der Hypnosetherapeut dagegen die Frage stellt: „Da ist dein Vater bei dir, was hat dein Vater da mit dir gemacht?“, würde es implizieren, dass der Vater da etwas mit dir gemacht hat. Ob er etwas gemacht hat, kann der Therapeut ja gar nicht wissen. Deshalb ist das Stellen von offenen Fragen essenziell. Es sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass wir einen False Memory erzeugen.
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Bei einem Seminar zum Thema Regressionstherapie erlebte ich (Stin-Niels Musche) im Sommer 2013, dass ein Teilnehmer sich nicht daran hielt. So erzeugte er bei einer Patientin eine falsche Erinnerung.
Bei dem Thema Raucherentwöhnung ging die Klientin zurück zu dem auslösenden Ereignis. Sie saß mit dem Vater im Strandkorb und der Teilnehmer stellt die Fragen:
So wurde schnell und unbeabsichtigt ein False Memory erzeugt.
Das Stellen von offenen Fragen ist das A und O in der Therapie. Ungeeignete Fragen sind zum geschlossene Suggestivfragen wie:
Genau solche Fragen können einen False Memory erzeugen. Dies kann man umgehen, indem offene Fragen gestellt werden wie:
Der False Memory-Effekt bezieht sich also auf falsche Erinnerungen, die in unserem Gedächtnis auftauchen, obwohl sie nie tatsächlich stattgefunden haben. Ein bekanntes Experiment namens „Lost in the Mall“ hat gezeigt, dass falsche Erinnerungen durch geschicktes Befragen und das Einpflanzen von Informationen entstehen können. Offene Fragen sind entscheidend, um die Wahrscheinlichkeit eines False Memory-Effekts zu minimieren. Geschlossene Suggestivfragen sollten vermieden werden, da sie die Möglichkeit eines versehentlichen Einpflanzens von falschen Erinnerungen erhöhen.
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