Blog / Alles über Hypnosetiefe

Alles, was es über Hypnosetiefe zu wissen gibt

Heute wollen wir ein paar Informationen zum Thema Hypnosetiefe weitergeben.

Häufig erreichen uns Fragen wie:

  • Gibt es so etwas wie Hypnosetiefe?
  • Welche Tiefe ist wichtig?
  • Woran erkenne ich die verschiedenen Hypnosetiefen?

Hypnosetiefe ist ein Begriff, den wir verwenden, um etwas zu beschreiben. Dabei gehen wir nicht „tiefer“ und auch nicht „höher“ sondern wir werden suggestibler.

Das bedeutet, mit steigender „Tiefe“ erreichen wir, dass die Worte des Hypnotiseurs leichter angenommen werden können.

Das Bewusstsein tritt in den Hintergrund, dabei ist es immer noch präsent und du bekommst auch alles mit, aber du wirst empfänglich für das, was in der Hypnose passiert.
 

Woran erkennen wir die unterschiedlichen Hypnosetiefen?

Es gibt verschiedene Skalen, um Hypnosetiefen einzuteilen, wir nutzen hier eine sehr Übersichtliche.

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Welche Hypnosetiefen gibt es in der einfachen Skala?

  • leichte Trance
  • mittlere Trance
  • Somnambulismus (Tiefenhypnose)
  • Esdaile Stadium (Hypnotisches Koma) – Video dazu findest Du hier.
  • Sichort State

Leichte Trance:

Ich erreiche sie, wenn ich die Augen schließe und mich auf die Worte des Gegenübers konzentriere.
 

Mittlere Trance:

Von außen erkennt man dies oft an den Augenbewegungen. Es zeigt sich als Augenflattern, wie eine Auf- und Abbewegung der Augenlider. In diesem Zustand kann man verschiedene Phänomene hervorrufen wie z.B. eine Katalepsie. Das bedeutet, man kann suggerieren, dass der Arm völlig schlaff ist. Oder, dass er per Suggestion sehr steif und unbeweglich ist.
In diesem Zustand ist man deutlich empfänglicher für die Worte des Hypnotiseurs.
 

Somnambulismus oder auch Tiefenhypnose genannt:

In diesem Zustand ist es möglich, sowohl negative als auch positive Halluzinationen zu erzeugen. Man kann Dinge erscheinen oder verschwinden lassen.

Auch ist es möglich, hier eine Amnesie zu erzeugen. So kann man suggerieren, dass man Zahlen oder auch Namen vergisst.
In diesem Zustand ist die Suggestibilität am stärksten ausgeprägt. Das geschieht, weil hier das Bewusstsein stärker in den Hintergrund tritt. Dafür kommt das Unterbewusstsein stärker in den Vordergrund.

Hier kann man erkennen, dass sich die Augen eher seitlich bewegen. Man könnte es auch als REM-Phase bezeichnen. Bei manchen Menschen kann man auch erkennen, dass die Augen leicht nach oben gedreht sind, wenn man die Augen leicht öffnet.
Diese Hypnosetiefe ist bei analytischen Menschen die sinnvollste Tiefe um zu arbeiten.

Es ist so, dass hier das Unterbewusstsein präsenter ist. Das nutzt man nicht nur, um diese Phänomene hervorzurufen. Sondern hier werden auch die Suggestionen des Therapeuten besser angenommen.

In diesem Zustand funktioniert auch die analytische Hypnose / Regression am besten. Man kann in diesem Zustand jeden Tag und jede Minuten seines Lebens wieder erleben.

Manche Menschen können sich dies nur schwer vorstellen. Unser Gehirn ist jedoch wie ein riesiger Festplattenspeicher. Es verfügt über eine große Datenmenge. Aus diesem Grund können wir mit Hilfe der Hypnose alles noch einmal erleben und dahin zurück gehen.
 

Esdaile-Stadium oder auch Hypnotisches Koma genannt:

Dieser Zustand ist noch tiefer. In diesem Zustand ist ein arbeiten nur bedingt möglich. Die Menschen fühlen sich in diesem Zustand so gut, dass sie Suggestionen häufig nicht annehmen. Aber hier passieren Veränderungen im Körper.

Selbstheilungsprozesse laufen deutlich schneller ab. Wir erholen uns in diesem Zustand extrem. Außerdem ist hier die Schmerzunempfindlichkeit automatisch vorhanden, ohne dass der Hypnotiseur dies suggerieren muss.

Es kann auch passieren dass hier eine Berührungsunempfindlichkeit eintritt. Selbst bei unbequemer Haltung stellt sich kein unangenehmes Gefühl ein.

Hier sind medizinische Eingriffe oder auch Operationen möglich. Auch der Prozess der Heilung geht schneller voran.
 

Sichort State auch bekannt als Ultra Depth®:

Um herauszufinden, ob sich eine Person in diesem Zustand befindet, gibt es einen einfachen Test. Der Körper erschlafft in diesem Zustand so stark, dass man sich nicht mehr aufrecht halten kann. Man kippt zur Seite. Zusätzlich erkennt man, dass die Haut sehr bleich ist. Die Atmung kann sich auf bis zu nur zwei Atemzüge pro Minute reduzieren. Das Besondere hier ist, dass man sich am Anschluss nicht mehr daran erinnert. Es tritt eine automatische Amnesie ein. Hier laufen Heilungsprozesse noch viel schneller ab.
Das zurückkommen aus der Hypnose, wenn man in diesem diesem Zustand war/ist, kann bis zu 45 Minuten dauern.
 

Die Frage, die sich jetzt stellt ist: welche Hypnosetiefe ist denn sinnvoll, um zu arbeiten?

Letztendlich hängt es davon ab, wie man arbeiten möchte.
Wenn man mit Metaphern, Geschichten, Skripten oder Suggestionen arbeitet, kann man mit einer leichten oder mittleren Trancetiefe arbeiten. Das kann man selbstverständlich auch im Somnambulismus machen. Da wirkt es sogar effizienter.
Wenn man jedoch mit analytischer Hypnose arbeiten möchte, sollte man die Klienten in einen Somnambulismus führen. Auch wenn die analytische Hypnose bzw. die Regression in Hypnose auch in einer leichten oder mittleren Trance funktionieren kann.
Es gibt weitere Verfahren, die über den Esdaile Zustand in andere Bewußtseinsebenen gehen, um dort das höhere Selbst anzusprechen.
Dafür sollte ein möglichst tiefer, hypnotischer Zustand erreicht werden, um schneller in den Prozess zu gelangen.

Geschrieben von Stin-Niels Musche am 6. Juli 2018
Stin-Niels Musche ist Hypnosetherapeut und Hypnoseausbilder. Seit 2009 in eigener Praxis tätig, begleitet er Patienten aus allen möglichen Ecken der Welt. Die Hypnosetherapie ist auf Deutsch und Englisch möglich. Die schelmische, ungezwungene und lockere Art von Stin-Niels hilft den Patienten sich schnell zu öffnen, so dass die Hypnosetherapie äußerst effizient genutzt werden kann und keine Zeit mit weniger wichtigen Dingen verschwendet wird, das Ziel bzw. den Veränderungswunsch des Patienten immer klar im Fokus.
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