Angst ist ein völlig normales Gefühl, das jeder von uns kennt. Es hilft uns, auf Gefahren zu reagieren und uns zu schützen. Aber was passiert, wenn die Angst überhandnimmt und unseren Alltag bestimmt?
In diesem Blogbeitrag erfährst du, welche Arten von Angststörungen es gibt und wie du mit Hypnose gegen deine Ängste ankämpfen kannst.
Aus hypnotherapeutischer Sicht hat Angst oft ihren Ursprung in der frühen Kindheit – manchmal sogar schon vor der Geburt. In dieser Zeit ist unser Unterbewusstsein besonders empfänglich. Beispielsweise werden harmlose Situationen falsch abgespeichert. Später im Leben können ähnliche Situationen diese gespeicherten Ängste wieder aktivieren, auch wenn sie objektiv keine Bedrohung darstellen.
Ein Beispiel aus der Praxis:
Eine Patientin litt unter extremer Flugangst. In der Hypnose wurde festgestellt, dass diese Angst auf ein Erlebnis als Baby zurückging. Damals hatte sie Angst, vom Bett zu fallen, während ihr Vater neben ihr schlief. Obwohl ihr nichts passierte, speicherte ihr Unterbewusstsein die Angst ab. Diese trat später in völlig anderen Situationen, wie beim Fliegen, wieder auf. Durch die Hypnose konnte diese falsche Abspeicherung neutralisiert werden und die Patientin wieder angstfrei reisen.
Nicht jede Angst ist gleich. Angststörungen können sich auf ganz unterschiedliche Weise zeigen.
Eine Panikstörung ist eine Form der Angststörung, die durch wiederkehrende Panikattacken gekennzeichnet ist. Diese Attacken treten ohne Vorwarnung auf und können Betroffene völlig aus der Bahn werfen. Das Gefühl ist überwältigend: Herzrasen, Atemnot, Schweißausbrüche und Schwindel setzen plötzlich ein, oft begleitet von der Angst, die Kontrolle zu verlieren oder sogar zu sterben. Für die Betroffenen scheint die Angst wie aus dem Nichts zu kommen – ohne erkennbaren Grund oder Auslöser.
Die generalisierte Angststörung ist eine Form der Angststörung, bei der Betroffene ständig Sorgen über alltägliche Situationen haben. Diese Sorgen betreffen oft die Familie, die Gesundheit, die Arbeit oder ganz allgemeine Themen.
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Das Problem dabei: Die Sorgen sind meist übertrieben und unverhältnismäßig. Obwohl es keinen Grund zur Panik gibt, neigt der Betroffene dazu, immer das Schlimmste anzunehmen. Dieses ständige Grübeln beeinträchtigt den Alltag oft stark und mindert die Lebensqualität.
Eine der häufigsten Formen von Angst ist die Phobie. Hierbei richtet sich die Angst auf ein spezifisches Objekt oder eine Situation, wie Spinnen, Schlangen oder enge Räume. Auch soziale Phobien gehören dazu – die Angst, im Mittelpunkt zu stehen oder in sozialen Situationen negativ aufzufallen.
Häufig haben sich Phobien durch sogenannte „falsche Abspeicherungen“ in jungen Jahren entwickelt. Ein harmloses Erlebnis wird vom Unterbewusstsein als bedrohlich eingestuft und kann dann Jahre später eine Phobie auslösen. In der Hypnose kann der Hypnosetherapeut den Klienten zu diesen Ursprungsereignissen zurückführen.
Um Ängste zu behandeln, stehen der Hypnose verschiedene Ansätze zur Verfügung. Hier sind drei besonders effektive Methoden.
Bei dieser Methode stellt sich der Patient vor, wie er seinen „Angstfilm“ im Kino sieht. Durch das bewusste Verändern dieses Films – zum Beispiel in Farbe und Geschwindigkeit – wird die Angst abgeschwächt. Diese Technik ist gut geeignet, um akute Ängste zu lindern, löst aber oft nicht die tieferliegenden Ursachen. Die Angst kann also wiederkehren.
Hierbei wird mit den inneren „Teilen“ des Patienten gearbeitet, die die Angst aufrechterhalten. Oft handelt es sich um Schutzmechanismen, die in der Vergangenheit entstanden sind, aber heute nicht mehr benötigt werden. Man könnte sich das wie verschiedene Persönlichkeitsanteile vorstellen, die jeder für sich eine eigene Aufgabe erfüllt. Bei Angststörungen handelt es sich dabei häufig um einen Teil, der die Angst aufrechterhält, um den Betroffenen vor einer vermeintlichen Gefahr zu schützen – auch wenn diese Gefahr längst nicht mehr besteht.
In der Hypnose wird der Teil nicht bekämpft oder ignoriert – im Gegenteil, er wird respektvoll angesprochen. Der Therapeut hilft dem Patienten zu verstehen, warum dieser Teil existiert und wie er entstanden ist. Anschließend wird dieser Teil ermutigt, eine neue, positivere Aufgabe zu übernehmen.
Anstatt Angst zu erzeugen, kann dieser Teil lernen, Sicherheit und Selbstvertrauen zu fördern. Der Patient kann den Teil bewusst umprogrammieren, sodass er seine ursprüngliche, schützende Rolle aufgibt und durch eine neue, nützliche Funktion ersetzt wird. Diese Transformation bewirkt tiefgreifende Veränderungen, da das Unterbewusstsein nicht mehr mit Angst reagiert, sondern mit Stärke und Gelassenheit.
Bei der Regressionshypnose führt der Therapeut den Patienten in einen tiefen Entspannungszustand, in dem das Unterbewusstsein besonders empfänglich ist. Der Therapeut hilft dem Patienten, zu dem Zeitpunkt zurückzukehren, an dem die Angst erstmals entstanden ist – oft in der frühen Kindheit.
Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Arbeit mit dem „inneren Kind“. Das innere Kind steht für die junge Version von uns selbst – das Kind, das die traumatische oder angstauslösende Situation erlebt hat. Der Therapeut hilft dem Patienten, dieses innere Kind zu trösten und ihm die nötige Sicherheit und Unterstützung zu geben, die es damals nicht bekommen hat.
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In der Hypnose kann der Patient diese Situation aus einer sicheren Distanz heraus betrachten. Er erkennt, dass die damalige Bedrohung nicht real oder übertrieben war. Indem das Unterbewusstsein diese Erkenntnis verarbeitet, wird die alte, negative Emotion aufgelöst und durch ein neues, positives Gefühl ersetzt. Dies soll dazu führen, dass die Angst verschwindet oder deutlich abgeschwächt wird.
In vielen Fällen ist es sinnvoll, beide Ansätze zu kombinieren: Zuerst wird die Regression genutzt, um die ursprüngliche Angst aufzulösen. Anschließend können verbleibende „innere Teile“ angesprochen und diese vollständig transformiert werden. Die Kombination dieser tiefergehenden Techniken bietet eine langfristige Lösung, da sie nicht nur die Symptome, sondern die Ursachen der Angst direkt bearbeiten und den Patienten nachhaltig von belastenden Gefühlen befreien.
Hypnose ist eine kraftvolle Methode zur Behandlung von Angststörungen, da sie die tiefen Ursachen der Angst bearbeitet. Durch die Arbeit mit dem Unterbewusstsein und das Auflösen von Fehlabspeicherungen können Ängste oft in wenigen Sitzungen deutlich gelindert oder sogar komplett aufgelöst werden. Besonders wichtig ist, dass der Patient nach der Hypnose aktiv bleibt und sich den Situationen stellt, die früher Angst ausgelöst haben. So lernt das Gehirn, dass die alte Reaktion nicht mehr notwendig ist, und die neuen, positiven Verknüpfungen festigen sich.
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