Wenn du dich ernsthaft mit Hypnose beschäftigst, begegnet dir früher oder später ein Name immer wieder: Dave Elman. Seine Techniken gelten bis heute als Goldstandard in der medizinischen und therapeutischen Hypnose. Doch wer war dieser Mann eigentlich? Und warum sind seine Methoden auch nach über 60 Jahren noch so relevant?
In diesem Beitrag erfährst du, wie Elman zur Hypnose kam, was seine Methoden so besonders macht und warum du als Hypnotiseur oder Hypnose-Interessierter unbedingt von seinem Wissen profitieren kannst.
Dave Elman wurde 1900 als David Kopelman in North Dakota geboren. Sein beruflicher Weg verlief zunächst weit entfernt von der Welt der Therapie. In den 1930er-Jahren war er ein gefragter Radiomoderator, Komiker und Produzent – unter anderem für CBS Radio. In dieser Zeit entwickelte er ein feines Gespür für Sprache, Wirkung und Aufmerksamkeit – Fähigkeiten, die ihm später in der Hypnose zugutekommen sollten.
Sein Interesse für Hypnose hatte jedoch tiefere Wurzeln. Bereits in seiner Kindheit erlebte er, wie ein Hypnotiseur seinem schwer kranken Vater helfen konnte. Diese Erfahrung hinterließ einen bleibenden Eindruck. Viele Jahre später wandte er sich intensiv der Hypnose zu – nicht als Showeffekt, sondern als ernstzunehmendes Werkzeug für Heilung und Veränderung.
In den 1940er-Jahren begann Elman, Ärzten, Zahnärzten und Therapeuten Hypnose zu lehren – zu einer Zeit, in der das Thema in Fachkreisen oft belächelt oder gar abgelehnt wurde. Seine Kurse wurden schnell populär, nicht zuletzt wegen seiner strukturierten, nachvollziehbaren Art zu unterrichten.
Elmans wohl bekannteste Leistung ist die Entwicklung der sogenannten Dave Elman Induktion – einer klar aufgebauten Hypnoseeinleitung, die in wenigen Minuten eine tiefe Trance ermöglicht. Diese Methode ist auch heute noch fester Bestandteil vieler Hypnoseausbildungen.
Was macht sie so besonders?
Die Elman-Induktion ist schnell und zuverlässig. Sie kombiniert mehrere Elemente:
Das Ziel ist nicht nur ein angenehmer Zustand, sondern ein Zustand, in dem echte Veränderungsarbeit möglich wird – zum Beispiel bei Schmerzbehandlung, Angstlösung oder psychosomatischen Beschwerden.
Viele Hypnotiseure berichten, dass gerade skeptische Klienten auf diese direkte Art der Einleitung besonders gut reagieren. Genau das war Elmans Stärke: Er wollte Hypnose für alle zugänglich und im Alltag nutzbar machen.
Ein bedeutender Teil von Elmans Lebenswerk war die Schulung von medizinischem Fachpersonal. In seinen Seminaren unterrichtete er unter anderem:
Dabei legte Elman großen Wert auf Praxisnähe. Seine Methoden sollten theoretisch funktionieren, aber vor allem direkt im Behandlungszimmer anwendbar sein. Viele seiner Schüler berichteten von beeindruckenden Behandlungserfolgen, gerade dort, wo die klassische Medizin an ihre Grenzen stieß.
Im direkten Vergleich mit Milton Erickson, der oft als Gegenpol genannt wird, wird eines deutlich: Elman war ein Vertreter der direkten Hypnose. Während Erickson mit Geschichten, Metaphern und indirekten Suggestionen arbeitete, bevorzugte Elman ein klares, strukturiertes Vorgehen mit überprüfbaren Zwischenschritten.
Das bedeutet nicht, dass eines „besser“ als das andere ist. Vielmehr bieten beide Ansätze unterschiedliche Werkzeuge. Elmans Stil ist besonders geeignet für:
Für viele Einsteiger in die Hypnose ist die direkte Herangehensweise besonders hilfreich, weil sie nachvollziehbar und reproduzierbar ist.
Elmans Buch Hypnotherapy, erstmals veröffentlicht in den 1960er-Jahren, gilt bis heute als eines der einflussreichsten Werke der Hypnoseliteratur. Es enthält zahlreiche Fallberichte aus seiner praktischen Arbeit, ergänzt durch genaue Anleitungen zur Anwendung seiner Techniken.
Wenn du Hypnose anwenden, aber vor allem auch verstehen möchtest, ist dieses Buch ein echter Schatz. Es vermittelt nicht nur Techniken, sondern auch Elmans Denkweise: Hypnose als logisches, strukturiertes Werkzeug mit großem therapeutischem Potenzial.
Wie jeder, der neue Wege geht, wurde auch Dave Elman nicht nur gefeiert. Manche Fachkollegen kritisierten seine Methoden als zu simpel oder mechanisch. Andere lehnten die Hypnose in der Medizin grundsätzlich ab.
Doch Elman ließ sich davon nicht beirren. Er wusste, dass seine Methoden funktionierten – und die vielen positiven Rückmeldungen seiner Schüler und Patienten gaben ihm Recht.
Auch wenn Dave Elman 1967 verstarb, lebt seine Arbeit weiter. Seine Techniken werden weltweit gelehrt, seine Bücher sind Pflichtlektüre in vielen Hypnoseausbildungen, und seine Induktion ist ein fester Bestandteil moderner Trancearbeit.
Warum ist das so?
Weil Menschen heute mehr denn je nach schnellen, wirkungsvollen und sanften Methoden suchen, um mit Stress, Schmerzen, Ängsten oder Gewohnheiten umzugehen. Und genau das leistet Hypnose – besonders dann, wenn sie so klar und nachvollziehbar vermittelt wird wie bei Elman.
Dave Elman hat der Hypnose eine neue Richtung gegeben. Er hat sie aus dem Bereich der Unterhaltung herausgeholt und zu einem anerkannten Werkzeug für die medizinische und psychologische Praxis gemacht.
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